Russisches U-Boot bedroht QUEEN MARY

QUEEN MARY Hotel

Das Schicksal des ehemaligen Cunard-Liners RMS QUEEN MARY, der in Long Beach an der US-Westküste liegt und jahrelang als Hotelschiff gedient hatte, ist weiter ungewiss. Der Betreiber des Hotel-Schiffs hatte Konkurs angemeldet. Damit ist die Deckung der laufenden Kosten für den Unterhalt ungeklärt. Aber nicht nur das: Nun wird die QUEEN MARY auch noch von einem ehemaligen russischen U-Boot bedroht.

Ein Richter des US-Bundeskonkursgerichts gab am Mittwoch, dem 7. Juli, offiziell die Kontrolle über die QUEEN MARY an die Stadt Long Beach zurück und erlaubte dem ehemaligen Pächter des Schiffes, alle vor Ort verbliebenen Dinge zurückzulassen.  Damit ist die Stadt möglicherweise allerdings auch in den Besitz eines teilgefluteten russischen U-Boots gekommen.

Die Stadt hatte zuvor das Gericht gebeten, zu verhindern, dass Urban Commons Queensway LLC, das Unternehmen, das den Pachtvertrag über die QUEEN MARY gehalten hatte, das U-Boot durch Insolvenz aufgeben könnte. Das Unternehmen bestritt jedoch den Besitz des heruntergekommenen U-Bootes und gab es nicht als Eigentum im Insolvenzverfahren an. Das Urteil vom 7. Juli machte nun klar, dass das U-Boot nicht im Verantwortungsbereich von Urban Commons Queensway liegt. Allerdings liegt die Verantwortung auch nicht bei der Stadt Long Beach– zumindest noch nicht.

Laut einem Rechtsanwalt der Stadt Long Beach wird derzeit versucht, den tatsächlichen Besitzer der B-427 „Scorpion“ zu finden. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges sowjetisches U-Boot, das neben der QUEEN MARY liegt und durch Wassereinbruch teilweise untergetaucht ist. Der Anwalt betonte, die Stadt Long Beach glaube, dass Urban Commons Queensway das U-Boot bis vor kurzem besessen hatte.

Angeblich hat die Firma Urban Commons Queensway zugestimmt, Dokumente herauszugeben, die helfen könnten, das Geheimnis über den Eigentümer des U-Boots zu lüften. Wenn die Stadt das Eigentum bestimmen kann, besteht die Möglichkeit, dass der Eigentümer gesetzlich verpflichtet werden kann, die Kosten für die Entfernung des U-Boots zu tragen. Es wird davon ausgegangen, dass dies mehrere Millionen Dollar kosten kann.

Die Stadt Long Beach sieht in dem U-Boot eine Umweltgefahr. Die SCORPION nimmt wohl Wasser und hat keine Pumpen, um das eindringende Wasser abzulassen. Sollte das U-Boot kentern könnte es den Rumpf der QUEEN MARY beschädigen.

Fast zwei Jahrzehnte lang hatte das U-Boot B-427 als Touristenattraktion gedient. In der Hochsaison im Sommer hatte es durchschnittlich 7.900 Besucher pro Monat angezogen. Seit 2015 ist es für die Öffentlichkeit geschlossen: Es hatte einen Bruch im Rumpf gegeben.

Die Scorpion hatte in den 1970er und 1980er Jahren als U-Boot der russischen Pazifikflotte operiert und war 1994 außer Dienst gestellt worden.

Russian submarine is threatening the QUEEN MARY

The fate of the former Cunard liner RMS QUEEN MARY, which lies in Long Beach on the US west coast and served as a floating hotel for years, is still uncertain. The operator of the hotel ship had filed for bankruptcy. So the coverage of the running costs for the maintenance is unclear. But not only that: Now the QUEEN MARY is also threatened by a former Russian submarine.

A judge at the US federal bankruptcy court officially returned control of the QUEEN MARY to the city of Long Beach on Wednesday, July 7th, allowing the ship’s former lessee to leave anything that remained on site. With this, however, the city may have come into possession of a partially flooded Russian submarine.

The city had previously asked the court to prevent Urban Commons Queensway LLC, the company that held the lease on the QUEEN MARY, from going bankrupt on the submarine. However, the company denied ownership of the rundown submarine and did not report it as property in bankruptcy proceedings. The July 7 ruling made it clear that the submarine is not in ​​responsibility of Urban Commons Queensway. However, the responsibility does not lie with the City of Long Beach either – at least not yet.

An attempt is being made to find the real owner of the B-427 „Scorpion“, according to a Long Beach City attorney. It is a former Soviet submarine that lies next to the QUEEN MARY and is partially submerged by water ingress. The lawyer pointed out that the City of Long Beach believes Urban Commons Queensway owned the submarine until recently.

Allegedly, Urban Commons Queensway has agreed to release documents that could help solve the mystery of the owner of the submarine. If the city can determine the ownership, there is a possibility that the owner may be legally required to pay the costs of removing the submarine. It is believed that this could cost several million dollars.

The city of Long Beach sees the submarine as an environmental hazard. The SCORPION probably takes water and has no pumps to drain the water. Should the submarine capsize, it could damage the hull of the QUEEN MARY.

The B-427 submarine had served as a tourist attraction for almost two decades. In the peak summer season, it had attracted an average of 7,900 visitors per month. It has been closed to the public since 2015: there had been a break in the hull.

The Scorpion had operated as a submarine for the Russian Pacific Fleet in the 1970s and 1980s and was decommissioned in 1994.

Photo Credit: Photo by Wikipedia User:Sfoskett under GNU Free Documentation License

Vor 85 Jahren: Taufe der RMS QUEEN MARY

RMS QUEEN MARY

Eine Queen feiert Jubiläum

Vor genau 85 Jahren, am 26. September 1934, lief der inzwischen legendäre Transatlantik-Liner RMS QUEEN MARY vom Stapel. Am selben Tag wurde er auch getauft, und zwar von keiner geringeren als Queen Mary selbst. Damit war es übrigens das erste Schiff der Cunard Line, das nach einer britischen Monarchin benannt wurde. Dieser Tradition sollten bekanntlich bis in die heutige Zeit hinein noch diverse Schiffe folgen.

RMS QUEEN MARY wurde bei John Brown & Company in Clydebank gebaut. Sie ist 310,74 Meter lang und mit 80.774 gross tons vermessen. Damit bot sie bis zu 2.280 Passagieren Platz. Ihre Höchstgeschwindigkeit betrug 33 Knoten.

Heute dient die RMS QUEEN MARY (IMO 5528793) in Long Beach als Hotelschiff.

Vor 60 Jahren: Jungfernfahrt der SS ROTTERDAM

SS ROTTERDAM 1

Sie war einer der großen Transatlantk-Liner des vergangenen Jahrhunderts und ist einer der ganz wenigen, die bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind: die SS ROTTERDAM der Holland America Line. Am 3. September 1959, also vor genau 60 Jahren, startete sie zu ihrer Jungfernfahrt. Diese begann – wie konnte es anders sein – in Rotterdam und führte nach New York.
Die Zeiten, in denen die ROTTERDAM auf den Meeren unterwegs war sind längst vorbei. Inzwischen liegt der stolze Liner als Museums- und Hotel-Schiff in Rotterdam. Wer an Bord geht, fühlt sich in die alten Zeiten zurückversetzt. Einige der früheren Kabinen sind renoviert und dienen heute als Hotelzimmer. Das 228,20 Meter lange und mit 39.674 gross tons vermessene Schiff lädt darüberhinaus zu interessanten Schiffsrundgängen oder einfach nur zu einem Restaurant-Besuch ein.
Zur Feier des 60jährigen Jubiläums zeigen wir noch einmal unsere Videos von Bord. 

Titelbild: Marczoutendijk [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Hotel-Schiffe der Welt

Birger Jarl

Sobald ein Kreuzfahrt- oder Passagierschiff auf Grund seines Alters und zu hoher Betriebskosten ausgemustert wird, wird es in der Regel zu einer der Verschrottungswerften der Welt gebracht, zum Beispiel in Indien, Bangladesch oder der Türkei. Die Reedereien erzielen damit zumindest noch einen Erlös durch den Schrottwert.

Manche Schiffe, wenn auch nicht viele, können aber gerettet werden und bleiben als Museums- oder Hotelschiff erhalten. Dies sind nur wenige Schiffe, und auch diese können in manchen Fällen nicht ewig erhalten werden, da der Zahn der Zeit trotz Restaurierung weiterhin an ihnen nagt. Auch die Restaurierung und der Umbau zum Hotel-Schiff ist mit hohen Investitionen verbunden.

Wir stellen einige Hotel-Schiffe der Welt vor – die wahrscheinlich bedeutendsten und am meisten bekannten.

RMS QUEEN MARY

Queen Mary

Nachdem die Planungen für diesen Transatlantik-Liner bereits im Jahr 1926 begonnen hatten, erteilte die Cunard Line erst 1930 den Auftrag an die Werft John Brown & Company in Clydebank in Schottland. Baubeginn war 1930, doch im Dezember 1931 wurden die Bauarbeiten auf Grund der Weltwirtschaftskrise wieder eingestellt. Nach Zusicherung einer Anleihe durch die britische Regierung konnte ab April 1934 der Bau fortgesetzt werden. Der Liner wurde schließlich 1936 für die Cunard White Star Line fertiggestellt.

Queen Mary

Indienststellung war am 27. Mai 1936. Der Name QUEEN MARY wich von der Namensreihe von Cunard ab. Die Namen der Passagierschiffe hatten bis dahin stets auf „-IA“ (zum Beispiel MAURETANIA) geendet. Angeblich wurde der Name QUEEN MARY auf Bitte des damaligen King George V gewählt, der sich wünschte, das Schiff nach seiner Gemahlin zu nennen. Cunard blieb darauf hin nichts anderes übrig, als seinem Wunsch zu folgen. So wurde RMS QUEEN MARY am 26. September 1934 auch durch Queen Mary getauft.

Die QUEEN MARY wurde als Transatlantik-Liner eingesetzt. Sie errang dabei auch das Blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung, musste diese Trophäe zwischendurch aber auch wieder abgeben.

Queen Mary

Nach ihrer Zeit als Truppentransporter im II. Weltkrieg fuhr sie ab 1946 wieder für Cunard White Star Line auf dem Atlantik. Bis zur Indienststellung der SS UNITED STATES behielt sie auch das Blaue Band. Allmählich wurden die Transatlantik-Liner jedoch vom Flugzeug abgelöst, und so wurde RMS QUEEN MARY (IMO 5528793) 1967 außer Dienst gestellt.

Später erwarb die Gemeinde Long Beach die RMS QUEEN MARY und baute sie zum Hotelschiff um. Die Maschinenanlage wurde dabei ausgebaut und die Original-Schornsteine durch Plastik-Attrappen ersetzt. Die früheren Außenkabinen dienen nun als Hotelzimmer.

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ANCERVILLE – MINGHUA

Ancerville

Die ANCERVILLE wurde 1962 bei den Chantiers de l’Atlantique in Saint Nazaire für die Compagnie de Navigation Paquet (CNP), später Croisières Paquet, gebaut. Das Passagierschiff wurde vom damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle getauft. Benannt wurde das Schiff nach der Stadt Ancerville, dem Geburtsort des Reederei-Gründers Nicolas Paquet. Mit einer Länge von 167,95 Metern bot der Liner Platz für 770 Passagiere. Die ANCERVILLE (IMO 5015957) wurde für einen Liniendienst von Marseille nach Dakar in Dienst gestellt. Ab 1970 wurde sie nur noch für Kreuzfahrten zu den Kanaren eingesetzt. In dieser Zeit hat sie übrigens auch sämtliche Passagiere und Besatzungsmitglieder der in Brand geratenen FULVIA ex OSLOFJORD gerettet.

Foto: Stavrobratsk [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Minghua 1

1973 erfolgte eine Verkauf an China Ocean Shipping Company. Umbenannt in MINGHUA wurde das Schiff weiterhin für Kreuzfahrten eingesetzt. Zehn Jahre Später wurde die MINGHUA außer Dienst gestellt. Seit 1986 dient sie in der chinesischen Hafenstadt Shenzhen als Hotel-Schiff. Das Schiff ist in die Shekou Sea World integriert und ist als Hotel unter dem Namen Shenzhen Cruise Inn zu finden.

Foto:: Wishva de Silva [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]


RMS QUEEN ELIZABETH 2

Queen Elizabeth 2

Von 1965 bis 1969 wurde die QUEEN ELIZABETH 2 bei John Brown & Company in Clydebank gebaut.  Am 2. Mai 1969 wurde sie für Cunard Line in Dienst gestellt.  Sie ist 293,50 Meter lang und mit einer Bruttoraumzahl von 70.327 vermessen. Die QUEEN ELIZABETH 2 (IMO 6725418) wurde im Transatlantik-Dienst eingesetzt und war damit einer der letzten Liner auf dieser Route. 2004 wurde sie aus diesem Liniendienst abgezogen, nämlich als die neue QUEEN MARY 2 diese Route übernahm. QUEEN ELIZABETH 2 wurde noch ein paar Jahre als Kreuzfahrtschiff eingesetzt. Ihre letzte Reise endete in New York, bevor sie nach Dubai überführt wurde. Dort sollte sie zum Hotel-Schiff umgebaut werden. Ursprüngliche Planungen sahen dabei vor, das Schiff in der Palm Jumeirah zu integrieren.

QUEEN ELIZABETH 2

Es dauerte jedoch noch Jahre, eh der Umbau konkret wurde, aber schließlich konnte QUEEN ELIZABETH 2 am 18. April ihre Pforten als Hotel-Schiff öffnen. Sie verfügt nun über 224 Zimmer und Suiten. Außerdem stehen neun Restaurants sowie ein QE2 Spa zur Verfügung. Auch eine interkative Ausstellung über die QE2 ist an Bord zu finden.

Foto: The original uploader was Kallemax at English Wikipedia. [Public domain]

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SS ROTTERDAM

SS ROTTERDAM 1

Von 1956 bis 1959 wurde auf der Werft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij der Transatlantik-Liner SS ROTTERDAM (IMO 5301019) für Holland America Line gebaut. Am 3. September 1959 begann die Jungfernfahrt von Rotterdam nach New York. Auf dieser Route wurde sie fortan eingesetzt. 1971 wurde dieser Dienst jedoch eingestellt, weil er unrentabel wurde. SS ROTTERDAM diente seither als Kreuzfahrtschiff.

Foto: Marczoutendijk [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

SS ROTTERDAM


1997 trennte sich Holland America Line von der SS ROTTERDAM und ersetzte sie durch einen Neubau, der ebenfalls wieder ROTTERDAM hieß. Die US-amerikanische Reederei Premier Cruises übernahm den historischen Liner und setzte ihn unter dem Namen REMBRANDT ein. Premier Cruises geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und musste die REMBRANDT schon drei Jahre später auflegen.

SS ROTTERDAM 2

2003 kaufte eine niederländische Gesellschaft das Schiff und nannte es wieder um in ROTTERDAM. Seitdem wurde an dem Plan gearbeitet, das Schiff als Hotel- und Museumsschiff zu erhalten und zu betreiben. Auf Grund notwendiger aufwändiger Sanierungsarbeiten, zu der auch Asbest-Beseitigung gehörte, zog sich die Restaurierung jedoch hin und drohte auf Grund der hohen Kosten zu scheitern. Die ROTTERDAM lag auf Werften in Gibraltar, Cádiz und Wilhelmshaven, wo die Arbeiten durchgeführt wurden.

Foto:: Wikifrits [Public domain]

2009 eröffnete die SS ROTTERDAM schließlich als Hotel- und Museumsschiff in Rotterdam. 254 Kabinen stehen als Hotelzimmer zur Verfügung. Das Schiff kann aber auch besichtigt werden und bietet darüber hinaus gastronomische Angebote.

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DOULOS PHOS

Die DOULOS PHOS hat eine lange Historie. Ursprünglich wurde sie als Frachter MEDINA erbaut, und zwar schon im Jahr 1914 bei Newport News Shipbuilding in Virginia, USA. Namensgeber des Schiffs war ein Fluss in Texas. Die MEDINA war zu der Zeit eines der größten und modernsten Frachtschiffe der US-Ostküste. Der Dampfer wurde anfangs auf dem Atlantik eingesetzt und wechselte später auf den Pazifik, wo er von der amerikanischen Küstenwache eingesetzt wurde.

1948 ging das Schiff für die Gesellschaft Naveria San Miguel nach Panama und wurde zum Passagierschiff umgebaut. Es hieß fortan ROMA und bot Platz für 287 Passagiere in Kabinen Platz und weitere 694 in Schlafsälen. 1949 bis 1950 unternahm die ROMA Pilgerfahrten von Südamerika nach Europa, und zwar zum katholischen Jubeljahr 1950, wodurch sich auch der Name ROMA erklärt. Anschließend diente die ROMA als Auswandererschiff. 1952 wurde die ROMA an Linea Costa verkauft, die sie zum Motorschiff umbauen ließen. Als FRANCA C (IMO5119105) fuhr das Schiff dann zunächst auf der Route Italien – Argentinien, bevor es 1959 zum Kreuzfahrtschiff umgebaut wurde.

DOULOS in Southampton

1977 kaufte die Missionsgesellschaft Operation Mobilisation (OM) das Schiff, nannte es um in DOULOS und ließ es für die Betreibergesellschaft „Gute Bücher für alle“ zu einem schwimmenden Buchladen umbauen, der Häfen in aller Welt besuchte.  Die DOULOS konnte ab 2010 jedoch auf Grund der verschärften SOLAS-Bestimmungen nicht weiter betrieben werden. Ein großer Teil der historischen Ausstattung, die noch aus Holz bestand, hätte komplett umgebaut werden müssen, was die Eigner-Gesellschaft finanziell nicht leisten konnte. Dis dahin galt die DOULOS als das älteste noch fahrende Passagierschiff der Welt. Die dann gegründete MV Doulos Preservation Campaign hat sich das Ziel gesetzt, das Schiff dennoch zu erhalten, um daraus ein Hotel, Touristenzentrum oder Museumsschiff zu machen.

Foto: Chris Wood [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Zwischenzeitlich drohte dann doch noch die Verschrottung, bis die in Singapur ansässige BizNaz Resources International das Schiff kaufte und es in DOULOS PHOS umbenannte, um es in Singapur als Touristenattraktion zu verwenden.

DOULOS PHOS auf Bintan

Seit einiger Zeit nun liegt die DOULOS PHOS als Hotel-Schiff auf der indonesischen Insel Bintan. Sie steht kurz vor der Eröffnung als Hotelschiff und soll dann offiziell heißen: Doulos Phos The Ship Hotel in Bintan. Die Insel Bintan ist ein beliebtes Urlaubs- und Wochenendziel für die Bewohner Singapurs, ist es doch in weniger als einer Stunde per Schiff von Singapur aus erreichbar. Doulos Phos The Ship Hotel liegt für Touristen aus Singapur sogar sehr günstig, nämlich in unmittelbarer Nähe des Fährterminals Bandar Bentan Telani.

Foto: Copyright Doulos Phos The Ship Hotel


Das historische Schiff ist der Mittelpunkt eines Hotel-Resorts, für das eigens eine kleine künstliche, ankerförmige Insel geschaffen wurde: Anchor Isle. Das Urlaubs-Resort Doulos Phos The Ship Hotel steht nun kurz vor der Eröffnung.


SS BIRGER JARL

Birger Jarl

SS BIRGER JARL (IMO 5044893) war eine schwedische Auto- und Passagierfähre, gebaut 1952/53 für den Verkehr von Stockholm zu den Åland-Inseln und nach Turku, Finnland. Gebaut wurde die BIRGER JARL auf der Finnboda-Werft in Nacka bei Stockholm. Das Schiff mit einer Länge von 92,50 Metern und einer Vermessung von 2.798 gross tons hatte Platz für 515 Passagier und 30 Pkw. Eigner war die Rederei AB Svea.

Birger Jarl

1973 wurde die Fähre an Jakob Line verkauft und in BORE NORD umbenannt. Sie wurde dann auf der Route Skellefteå – Jakobstad eingesetzt. Im Laufe der Zeit wurde das Schiff durch die Hände unterschiedlicher Gesellschaften weitergereicht, und es wurden immer wieder Umbauten vorgenommen. Zeitweilig diente der kleine Liner auch als Wohnschiff im Oslofjord.

Birger Jarl

Seit 2002 heißt das Schiff wieder BIRGER JARL. Bis 2013 wurde es noch für Mini-Kreuzfahrten auf Routen durch die Stockholmer Schären und nach Finnland eingesetzt. Weil man den historischen Wert des Schiffs erkannt hat, entging es einer Verschrottung. Stattdessen wird es nun als Hotelschiff im Hafen von Stockholm genutzt. Sie liegt vor Södermalm und heißt nun M/S Birger Jarl Hotel & Hostel. Damit liegt sie auch in der Nähe des City-nahen Fähr- und Kreuzfahrt-Terminals.

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LADY HUTTON

Ein kaum bekanntes, aber nicht uninteressantes Schiff ist eine als VANADIS gebaute Luxus-Motor-Yacht. Sie wurde 1924 auf der Friedrich Krupp Germaniawerft in Kiel gebaut, und zwar für den US-amerikanischen Industriellen C.K.G. Billings. 1926 gehörte die Yacht dann schon dem amerikanischen Multi-Millionär Harrison Williams, der mit seiner Frau eine einjährige Hochzeitsreise um die Welt mit dieser 73 Meter langen Yacht unternahm.

Im Jahr 1930 bekam Woolworth-Erbin Barbara Woolworth Hutton die Yacht zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt. Damit wurde die Luxus-Yacht in LADY HUTTON umbenannt.

Lady Hutton

1940 kaufte die britische Royal Navy die Yacht. Nach dem II. Weltkrieg ging das Schiff weiter durch mehrere Hände. So wurde sie ab 1948 in Norwegen als Schulschiff genutzt und kam Anfang der 1950er-Jahre nach Schweden. Umbenannt in CORT ADELES wurde sie sogar als reguläres Passagierschiff auf der Route Stockholm – Turku eingesetzt. Als die Verschrottung drohte, kaufte eine Gruppe schwedischer Geschäftsleute die Yacht und machte daraus ein Hotel- und Restaurantschiff. Der Name der Yacht ist nun wieder LADY HUTTON (IMO 5125996), obwohl am Bug der Name des Hotels, nämlich Mälardrottningen (übersetzt Königin des Mälar-Sees) steht.

Foto: Holger.Ellgaard [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

An Bord des Hotelschiffs gibt es nun auch Konferenzräume und eine Sauna, außerdem eine Lounge mit gläsernem Boden, der den Blick in den Maschinenraum ermöglicht. Den besten Blick hat man von der Captains Lounge aus.

Die LADY HUTTON liegt an der kleinen, innerstädtischen Insel Riddarholmen in Stockholm. Damit liegt das Mälardrottningen Yacht Hotel & Restaurant sehr zentral in der Nähe von Stockholms Gamla Stan.

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BORE

Die BORE war eine 1959 / 1960 gebaute Auto- und Passagierfähre. Bauwerft war Oskarshamn varv in Südschweden. Die BORE (IMO 5048485) war das letzte in Skandinavien für kommerziellen Einsatz gebaute Dampfschiff. Eigner des Dampfers war die Dampfschifffahrtsgesellschaft Bore in Finnland. Diese kooperierte seinerzeit mit den schwedischen Gesellschaften EFFOA sowie Rederi AB Svea – eine Kooperation, aus der 1970 die Silja Line hervorging.

Bore

Die BORE wurde auf der Route Turku – Mariehamn – Stockholm, hin und wieder aber auch ab Helsinki, eingesetzt. Bis 1976 versah sie diesen Dienst. Ab 1978 fuhr das Schiff für Jakob Lines unter dem Namen BOREA auf der Route Jakobstad – Skellefteå. 1984 fuhr die BOREA für die finnische Aura Line zwischen Turku und Stockholm, bevor sie bis 1987 in Turku aufgelegt wurde. Danach kam sie für Kristina Cruises als Kreuzfahrtschiff KRISTINA REGINA zum Einsatz, und zwar im Baltikum, in der Nordsee und sogar im Mittelmeer. Kristina Cruises hatten zuvor auch die Dampfmaschine gegen einen Dieselmotor austauschen lassen. 2010 wurde die KRISTINA REGINA jedoch außer Dienst gestellt, weil es zu kostspielig gewesen wäre, sie gemäß neuen SOLAS-Vorschriften umzubauen. Als historisch wertvolles Schiff wurde sie dennoch erhalten.

Foto: LPfi [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Seit 2010 liegt das Schiff in Turku, seit 2011 ist es der Öffentlichkeit als Hotel-, Restaurant- und Museumsschiff zugänglich. Dabei ist es Teil des Seefahrtsmuseums Forum Marinum. Das Schiff hat wieder seinen ursprünglichen Namen BORE und auch die ursprüngliche Lackierung.

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Frühere Hotel-Schiffe

KUNGSHOLM – VERONICA

Kungsholm

Die Kungsholm (IMO 6512354) war ein Passagierschiff der Svenska Amerika Linjen, das für den Transatlantik-Dienst zwischen Göteborg und New York gebaut worden war. Bauwerft war die schottische John Brown & Company. Das Schiff war 201 Meter lang und mit 26.677 gross tons vermessen. Es hatte Platz für 700 Passagiere.

Foto: Joerg Seyler [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Mona Lisa

1978 wurde der Liner an P&O verkauft und fortan als SEA PRINCESS für Kreuzfahrten eingesetzt. Im Laufe der Zeit fuhr das Schiff für unterschiedliche Gesellschaften als Eigner oder Charterer. Die Schiffsnamen waren dabei MONA LISA, OCEANIC II und schließlich wieder MONA LISA. Bereits 2010 diente die MONA LISA dann erstmals für zwei Monate als Hotelschiff in Vancouver, bevor das Schiff im Oman unter dem Namen VERONICA wiederum als Hotelschiff eingesetzt wurde.

2005 wurde der Liner schließlich in Indien verschrottet.