Ehemaliges Hurtigruten-Schiff KONG OLAV wird verschrottet.
Trauriges Ende eines Veterans
Seit einigen Wochen sind die Abbruch-Arbeiten für die ehemalige KONG OLAV (IMO 6401206) der Hurtigruten im Gang. Ein norwegischer Augenzeuge hat das Schiff während der Abbrucharbeiten in einer abgelegenen Bucht in Thailand, direkt an der Grenze zu Myanmar, gesehen. In wenigen Monaten wird die Verschrottung abgeschlossen sein.
Zuverlässiges Schiff im Hurtigruten-Dienst
33 Jahres lang fuhr sie auf der Route zwischen Bergen und Kirkenes, nun ist ihr Schicksal besiegelt. Trotz einiger vorangegangener Versuche, das Schiff zu retten, sind die Demontage-Arbeiten nun schon seit ein paar Wochen im Gange
KONG OLAV wurde 1964 bei den Bergen Mekaniske Verksted unter der Bau-Nummer 433 gebaut. Erster Eigner war Det Stavangerske Dampskibsselskab (Stavanger Dampfschiffgesellschaft). Ab 1978 fuhr sie dann für Vesteraalens Dampskibsselskab, die zehn Jahre später mit Ofotens Dampskibsselskab zur Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskab fusionierte. Für die genannte OVDS fuhr die KONG OLAV noch bis 1997.
Vom Nordmeer in die Andamanensee
Im Juli 1997 wurde KONG OLAV an die Andaman Club Co. Ltd. in Bangkok verkauft. Zwar wurde sie nach Honduras ausgeflaggt, behielt aber dennoch ihren Namen. Unter diesem hat man sie auch nach Thailand überführt. Dabei war der Plan,das Schiff als Hotel- und Casinoschiff vor der Insel Similan in der Andamanensee vor Thailands Westküste zu nutzen. Doch der Umbau schien sich nicht zu rechnen. Zum Schluss befand sich KONG OLAV – immer noch unter ihrem alten Namen – wohl in zu Myanmar gehörenden Gewässern.
Was von KONG OLAV übrig bleibt
Im Jahr 2013 versuchte eine Gruppe von Enthusiasten, das Schiff zu kaufen und zurück nach Norwegen zu bringen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Kosten, KONG OLAV wieder in seetüchtigen Zustand zu bringen, zu hoch waren. Der Zahn der Zeit hatte zu sehr an ihr genagt. Die Zähne der Zeit hatten ihre getan. Stattdessen landete das Schiff in einer Flussmündung in Thailand, um abgebrochen zu werden. Dennoch gab es einen letzten Versuch der Norweger, das Schiff zu retten. Bei der letzten Inspektion stellte sich jedoch heraus, dass sich das Schiff bereits in zu schlechtem Zustand befand.
Wenigstens einige Gegenstände von Bord konnten gerettet werden. Ein Norweger konnte sich dem Vernehmen nach einige Ausrüstungs- und Einrichtungsgegenstände sichern. Darunter soll auch die Wandkunst aus der Egersund Fayance-Fabrik sein. Darüber hinaus gab es an Bord viele Werbeplakate für Dale of Norway. Auch diese sind wohl für die Nachwelt gerettet. Der Norweger hatte gehofft, auch etwas von der Küchenausrüstung zu bekommen, aber davon war nichts mehr vorhanden.
Die KONG OLAV war mit 2.604 BRT vermessen. Sie war 87,40 Meter lang und 13,30 Meter breit. Bis zu 510 Passagiere fanden auf ihr Platz. Darüber hinaus konnte das Schiff vier Kraftfahrzeuge transportieren.