66 Jahre MS NORDSTJERNEN

MV Nordstjernen

Nostalgischer Liner aus Hamburg noch immer in Fahrt

Vor genau 66 Jahren, am 24. Februar 1956, wurde die NORDSTJERNEN (IMO 5255777) von Blohm & Voss, Hamburg, an die Reederei Det Bergenske Dampskibsselskab übergeben und fortan auf den Hurtigruten entlang der norwegischen Küste eingesetzt.

Das Besondere an diesem Schiff: Es ist auch heutzutage noch in Fahrt.

Bis 2012 stand die NORDSTJERNEN im Dienste der Hurtigruten. Sie ist damit das Schiff mit der bisher längsten Einsatzdauer auf dieser Linie. Heutiger Eigner ist Vestland Marine. Die NORDSTJERNEN, die vor ein paar Jahren umfassend restauriert wurde, steht inzwischen unter Denkmalschutz. Der nostalgische Charme an Bord ist damit erhalten geblieben.

Nach wie vor können Reisen mit der NORDSTJERNEN gebucht werden.

Unser Bord-Rundgangs-Video:

66 years MV NORDSTJERNEN

Exactly 66 years ago, on February 24, 1956, the NORDSTJERNEN (IMO 5255777) was handed over by the shipyard Blohm & Voss, Hamburg, to the shipping company Det Bergenske Dampskibsselskab and from then on she was used on the Hurtigruten along the Norwegian coast.

What makes the ship special: She is still in service today. The NORDSTJERNEN was in the service for Hurtigruten until 2012. This makes her the ship with the longest service time on this line.

Today’s owner is Vestland Marine. The NORDSTJERNEN, which was extensively restored a few years ago, is now a listed building. The nostalgic charm on board has been preserved. Cruises onboard the NORDSTJERNEN can still be booked. Above is our ship tour video.

65 Jahre MS NORDSTJERNEN

Nordstjernen

Jubiläum eines Klassikers, der noch in Fahrt ist

Vor 65 Jahren, am 1. März 1956, startete die NORDSTJERNEN zu ihrer Jungfernfahrt auf den Hurtigruten. Gebaut worden war sie bei Blohm + Voss in Hamburg. Das knapp 89 Meter lange Passagierschiff ist mit einer Bruttoraumzahl von 2191 vermessen.

Die NORDSTJERNEN wurde in den Jahren 2012 / 2013 umfassend renoviert, auch im Hinblick auf Denkmalschutz. Im Hurtigruten-Dienst fuhr sie da schon nicht mehr. Der kleine, gemütliche Liner mit familiärer Atmosphäre fährt inzwischen für Vestland Classic.

Unten ein Video von Bord der NORDSTJERNEN.

65 years MS NORDSTJERNEN

Anniversary of a classic liner that is still in operation

65 years ago, on March 1, 1956, the NORDSTJERNEN started her maiden voyage on the Hurtigruten along the Norwegian coast. She was built by Blohm + Voss in Hamburg. The almost 89 meter long passenger ship is measured with a gross tonnage of 2,191. The NORDSTJERNEN was extensively renovated in 2012/2013, also with regard to monument protection. She was no longer on the Hurtigruten service by then. The small, cozy liner with a family atmosphere is now sailing for Vestland Classic. Below is a video from on board the NORDSTJERNEN.

Vestland Classic übernehmen ehemalige RAGNVALD JARL

Sjøkurs

Bereits im vergangenen Jahr hatten Sørlandet Seilende Skoleskibs angekündigt, ihre als Schulschiff eingesetzte SJØKURS verkaufen zu wollen. Wir berichteten.. Bei dem Schiff handelt es sich um die ehemalige RAGNVALD JARL der Hurtigruten, gebaut 1956 bei Blohm & Voss in Hamburg für Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab. 1995 war die RAGNVALD JARL aus dem Hurtigruten-Dienst ausgeschieden. In der Folgezeit war sie für die Rogaland Sjøaspirantskole als GANN unterwegs gewesen.

Mit der 2019 von der Reederei verkündeten Entscheidung, sich von dem Schiff zu trennen, musste auch damit gerechnet werden, dass der Oldtimer verschrottet werden würde. Diesem Schicksal entgeht das Schiff nun aber: Dem Vernehmen nach hat die Gesellschaft Vestland Classic, die bereits die NORDSTJERNEN betreibt, den Oldtimer gekauft und will sie in Gdansk renovieren lassen.

Vestland Classic taking over former RAGNVALD JARL

SJØKURS saved from scrapping

Norway based Sørlandet Seilende Skoleskibs had already announced last year that they would sell their SJØKURS used as a training ship. The ship is the former Hurtigruten liner RAGNVALD JARL, built in 1956 at Blohm & Voss in Hamburg for Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab. In 1995 RAGNVALD JARL left the Hurtigruten service. Subsequently, she sailed for Rogaland Sjøaspirantskole as GANN.

With the decision announced in 2019 by the shipping company to get rid of the ship, it had to be expected that the classic liner would be scrapped. The ship now escapes this fate: According to reports, the company Vestland Classic, which already operates the NORDSTJERNEN, bought the classic ship and wants to have it renovated in Gdansk.

Bild-Nachweise:

Sjøkurs ved tollboden, Granvin til høyre  (Foto verändert) Von Jarvin – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4686997

Sjøkurs bei Trondheim (Foto verändert) – Von Trondheim Havn from Trondheim, Norway – MS Sjøkurs, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27647695

Sjøkurs in Göteborg (Foto verändert) – Von Bo Randstedt – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30815293

Sjøkurs in Brest (Foto verändert) – Von Frédéric MICHEL – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20291211

Gann:  Copyright Cruisedeck.de

Besuch auf der NORDSTJERNEN

Nordstjernen an der Überseebrücke

NORDSTJERNEN – norwegisches Traditionsschiff von deutscher Traditionswerft.

Cruisedeck.de hatte die Gelegenheit, eines der ältesten noch in Fahrt befindlichen Passagierschiffe der Welt in Augenschein zu nehmen: die NORDSTJERNEN, ein ehemaliges Postschiff der Hurtigruten, besuchte Hamburg und lag prominent an der Überseebrücke, gleich schräg gegenüber dem Ort, an dem sie vor mehr als 60 Jahren entstanden war, der Werft Blohm & Voss. Sie wurde dort 1956 gebaut, und zwar im Rahmen eines Neubauprogramms der Hurtigruten. Die NORDSTJERNEN wurde am 21. Februar 1956 an die Reederei Det Bergenske Dampskibsselskab (BDS) abgeliefert und fortan auf der Postschiff-Linie der Hurtigruten entlang der norwegischen Küste eingesetzt.

Bis ins Jahr 2012, also 56 Jahre, blieb sie im Einsatz für die Hurtigruten, so lange wie bisher noch kein anderes Hurtigruten-Schiff. Dabei machte sie auch Abstecher, beispielsweise nach Spitzbergen oder zu den Shetland-Inseln. Zweimal wechselte sie die Reederei: 1979 ging sie an die Troms Fylkes Dampskibsselskap A/S (TFDS) und im März 2007 an die Hurtigruten Group, die sich zuvor durch einen Zusammenschluss der TFDS und Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (OVDS) als Firma gegründet hatte. Dort blieb die NORDSTJERNEN noch bis 2012 in Dienst.

Unterwegs für Vestland Classic und Hurtigruten

Im November 2012 wurde die NORDSTJERNEN von der Vestland Rederi AS erworben. Sie bekam wieder ihren ursprünglichen Heimathafen Bergen und wurde von Ende 2012 bis Juli 2013 auf einer polnischen Werft umfassend renoviert. Die NORDSTJERNEN war inzwischen vom norwegischen Riksantikvaren unter Denkmalschutz gestellt worden, und entsprechend wurde sie während der Renovierungsarbeiten weitgehend im Original-Zustand belassen bzw. wiederhergestellt. U.a. wurde der Schornstein wieder in den Farben der BDS gestaltet. Seitdem wird die NORDSTJERNEN für Chartertouren und Expeditionsreisen eingesetzt. So fährt sie für Vestland Classic, wird aber zeitweilig auch von Hurtigruten eingechartert.

Denkmalschutz und SOLAS

Als unter Denkmalschutz stehendes und noch in Fahrt befindliches Passagierschiff steckt die NORDSTJERNEN in einem ständigen Dilemma: die Denkmalschutzbehörde einerseits verbietet weitreichende technische und optische Veränderungen am Schiff, andererseits wird durch die Behörden die strikte Einhaltung der SOLAS-Bestimmungen (SOLAS = Safety of Life at Sea) erwartet. Ein Schiff, das 1956 gebaut wurde, kann jedoch nicht alle SOLAS-Regeln erfüllen, ohne dass man es weitreichend umbauen würde. Ein gut sichtbares Beispiel dafür sind die Rettungsboote der NORDSTJERNEN. Sie sehen aus wie aus der Zeit der TITANIC und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an Rettungsboote, insbesondere deshalb, weil sie keine feste Überdachung haben. Andererseits haben diese historischen Boote den Vorteil, dass sie nicht nur mit Motorkraft, sondern ersatzweise auch mit Rudern oder aufsetzbaren Segeln fortbewegt werden könnten, was moderne Rettungsboote bekanntermaßen

Nordstjernen - Rettungsboot

Nordstjernen – Rettungsboot

nicht auszeichnet.

Zudem können bei der NORDSTJERNEN die Davits (hergestellt von den Ottensener Eisenwerken, Hamburg-Altona) nicht nur mit der motorbetriebenen Winde, sondern notfalls auch manuell per Kurbel bedient werden. Ohnehin führt die NORDSTJERNEN genügend Rettungsinseln mit, um im Notfall alle Passagiere aufnehmen zu können. Die Boote würden also gar nicht benötigt werden. Doch mitgeführte Boote müssen auch den Vorschriften entsprechen. Das Dilemma bleibt und damit die Gefahr, dass solch ein Schiffs-Oldtimer bald nicht mehr in Fahrt betrieben werden könnte.

Als Passagier immer hautnah dabei und mittendrin

Noch ist die NORDSTJERNEN zum Glück kein Museumsschiff, sondern ein seetaugliches Passagierschiff, und wer möchte, kann bei Vestland Classic eine Reise darauf buchen, die mit einer herkömmlichen Kreuzfahrt allerdings kaum vergleichbar ist. In familiärer Atmosphäre erlebt man eine Schiffsreise wie aus

Nordstjernen - Achterdeck - Sonnendeck

Nordstjernen – Achterdeck – Sonnendeck

vergangenen Tagen. Als Passagier ist man dem Meer immer noch ganz nah und sieht es nicht wie von manchen Kreuzfahrtschiffen vom 12. Deck aus. Das Sonnendeck auf der NORDSTJERNEN dagegen ist das dritte Deck über der Wasserlinie. 

Als Passagier der NORDSTJERNEN darf man darüber hinaus auf einer Reise von Vestland Classic auch das Backdeck (den vorderen Bereich vor den Schiffsaufbauten) sowie das untere Achterdeck betreten. Beides sind Arbeitsdecks, auf denen auf anderen Schiffen niemals ein Passagier Zutritt bekäme. Mit ausgebreiteten Armen vorn am Bug stehen und TITANIC-Feeling erleben – wo sonst könnte man das noch? Auf der NORDSTJERNEN  erlebt der Passagier das Schiff hautnah und kann zwischen Ankerwinde, Bordkran und Lukendeckel umherkraxeln. Nur während der An- und Ablegemanöver sind diese Bereiche für

Nordstjernen - Backdeck

Nordstjernen – Backdeck

Passagiere selbstverständlich tabu. Und sogar auf den Brückennocks werden Passagiere hin und wieder zugelassen. Wer eine Schiffsfahrt auf der NORDSTJERNEN unternimmt, macht keine Kreuzfahrt! Der Erlebniswert dürfte dem einer Kreuzfahrt dennoch nicht nachstehen!

Postschiff-Tradition

Man findet keinen Luxus an Bord, dafür aber sehr gemütliche Salons, ein nett eingerichtetes Café sowie ein schönes und einladendes Restaurant. Die Atmosphäre ist ungezwungen und familiär. Wer an Bord kommt, kommt zunächst einmal an der Rezeption vorbei, einem weiteren Relikt aus alten Postschiffszeiten. Neben der Rezeption findet sich noch heute der rote Briefkasten der norwegischen Post. Bis in die 1980er-Jahre hinein waren die Schiffe der Hurtigruten auch tatsächlich als Postschiffe unterwegs: in den Häfen wurde neben der Gangway der Briefkasten aufgestellt, so dass die Einwohner der Städte oder Dörfer ihre Post zur Beförderung einwerfen konnten. An Bord der Postschiffe, so auch auf der NORDSTJERNEN, fuhren drei Postbeamte mit, die im Postbüro die Briefe sortierten. Im Rezeptionsbereich der NORDSTJERNEN sind noch heute die Fächer angebracht, in denen die Post nach Häfen einsortiert wurde.

Kabinen und Kuriositäten

Was früher die Kabinen der Postbeamten waren, sind heute die besten Kabinen, die es an Bord der NORDSTJERNEN gibt, so zum Beispiel Kabine 304 auf Deck C. Sie ist weitgehend im Original-Zustand von 1956 erhalten worden und verfügt über ein kleines Bad mit Dusche und WC. Die Holz-Möblierung der Kabine ist Nostalgie pur! Noch einige andere Kabinen sind mit den Original-holzgerahmten Betten von 1956 ausgestattet, wie beispielsweise ein Blick in Kabine 209 verrät. Sogar Handwaschbecken und Armaturen sind noch Original!

Nordstjernen - Außenkabine

Nordstjernen – Außenkabine

Dabei ist kaum eine Kabine wie eine andere – manche Betten erinnern an eine Puppenstube oder an ein Heimatmuseum. Darüber hinaus gibt es immer wieder Kuriositäten zu entdecken: Neuen Vorschriften entsprechend fehlte für den rechtwinklig angeordneten vorderen Kabinengang auf Deck C ein Notausgang. Dieser wurde kurzerhand durch Kabine 304 hindurch geschaffen! Eine Notluke in der Kabinentür und danach das Kabinenfenster stellen den Fluchtweg dar! Eine andere Notausgangsvariante zeigt sich auf dem A-Deck: Die Notausgangstür befindet sich direkt hinter dem Gemeinschafts-WC!

Gemeinschafts-WC? Die meisten Kabinen verfügen tatsächlich nicht über ein eigenes WC oder eigene Dusche, auf dem A-Deck steht nicht einmal eine Gemeinschaftsdusche zur Verfügung, zum Duschen begibt man sich ein Deck höher. Klimatisierte Kabinen darf man auch nicht erwarten, stattdessen können in den Außenkabinen die Bullaugen geöffnet werden. Auf welchem Schiff hat man das sonst? Nur im Winter werden die Bullaugen mit Stahlblenden gegen möglichen Eisschlag geschlossen. Damit werden auch die Außenkabinen faktisch zu Innenkabinen.

Silberschatz an Bord

Ohnehin werden die Kabinen von den Passagieren nicht als Aufenthaltsräume betrachtet. In den Kabinen schläft man, ansonsten hält man sich an Deck oder in den Salons auf. Diese Bereiche brauchen sich vor den modernen Kreuzfahrtschiffen nicht zu verstecken! Holzbeplankte Decks mit schönen Holzstühlen ausgestattet, in den Salons, im Café und im Restaurant hängen Original-Kunstwerke von Paul René Gauguin, einem norwegischen Künstler und Enkel von Paul Gauguin, der für seine farbigen Holzskulpturen bekannt geworden ist.

Und in einer Vitrine sind liebevoll Teile des Silberschatzes der NORDSTJERNEN ausgestellt. Ein Silberschatz an Bord? Es handelt sich um das original silberne Geschirr und Besteck der Bergen-Line (BDS), welches durch die Reederei bei Verkauf des Schiffes separat veräußert wurde. Ein Enthusiast hat das Tafelsilber aufgekauft und aufbewahrt. Als die NORDSTJERNEN 2013 wieder im Look wie zu Bergen-Line-Zeiten hergerichtet wurde, schenkte der Sammler dem Schiff seinen Silberschatz. Das Geschirr wird aber nur noch zu seltenen Anlässen wie besonderen Feiern verwendet.

Ein Entertainment-Programm sucht man übrigens vergebens, wird aber von den Passagieren auch nicht erwartet. Hin und wieder ein Vortrag im vorderen Salon, der übrigens früher der I. Klasse-Rauchersalon war, wird hingegen gern angenommen.

Technische Details

Die NORDSTJERNEN, die sich bei vielen Passagieren nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, verfügt über 150 Betten in 71 Kabinen. Es gibt auch zwei Vierbett-Kabinen, die allerdings den Nachteil haben, über keine Dusche und kein WC zu verfügen, und die darüber hinaus achtern im Schiff liegen – „Hotel zur Schraube“ sozusagen. Das Schiff ist mit einer Bruttoraumzahl von 2.191 vermessen, ist 80,77 Meter lang, 12,6 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 4,5 Metern. Es erreicht eine Geschwindigkeit von ca. 15 Knoten. Der Bordkran auf dem Backdeck kann bis zu 3 Tonnen Gewicht tragen. Ursprünglich war das Schiff mit zwei weiteren Bordkränen mit je 1,75 Tonnen Tragkraft ausgerüstet. Man bedenke, dass die NORDSTJERNEN zu Postschiff-Zeiten auch Fracht befördert hat.

Die guten Geister

Hoffen wir auf noch viele Fahrten der NORDSTJERNEN und auch Anläufe in deutschen Häfen. Dazu wäre allerdings auch das Verständnis der Hafenbehörden erforderlich, denn die NORDSTJERNEN ist kein moderner Luxus-Liner, sondern ein Schiffs-Oldtimer. Kontrollen an Bord sind richtig und wichtig, sollten aber mit Augenmaß geschehen. ISPS-Zaun und Sicherheitsschleuse gehören zu den internationalen Vorschriften für Liegeplätze von Passagierschiffen, treiben aber auch die Kosten enorm in die Höhe, die (pro Hafenanlauf) auf 150 Passagiere verteilt werden müssen, während in anderen europäischen Häfen, zum Beispiel in Norwegen, auch schon mal darauf verzichtet werden kann. Wie oft wir die NORDSTJERNEN noch in einem deutschen Hafen zu sehen bekommen, hängt deshalb auch von den Behörden ab. Schon jetzt steht zu befürchten, dass der Anlauf im Mai 2017 in Hamburg das letzte Mal gewesen sein könnte, dass die NORDSTJERNEN den Ort ihrer Entstehung, die Blohm & Voss-Werft, passiert hat.

Wir wünschen uns trotzdem noch viele Besuche der NORDSTJERNEN in deutschen Häfen. Und wer an Bord geht und auf ihr in See sticht, wird vielleicht auch Ernst, den Schiffsgeist erleben, der seit 1956 stets mit von der Partie ist. Ernst war Werftarbeiter bei Blohm & Voss und kam bei einem tragischen Unfall beim Bau der NORDSTJERNEN ums Leben. Aber keine Sorge: Passagiere und Crew berichten, Ernst sei ein guter Geist.